Jedes Jahr am 5. und 6. Dezember treiben im Oberallgäuer Raum die Klausen ihr Unwesen. Es ist ein uralter Brauch aus der keltischen Zeit.
Einer der ältesten Bräuche überhaupt, ist das Allgäuer Klausen- und Bärbeletreiben.
Anfang Dezember wollen im Allgäu böse Wintergeister vertrieben werden. Verkleidet und in schauriger Gestalt ziehen sie um die Häuser. Es geht vor allem darum, dass Kinder und Jugendliche die Klausen necken; wenn sie nicht schnell genug wegrennen, müssen sie auf öffentlichen Plätzen Gedichte aufsagen, Weihnachtslieder singen oder ein Gebet sprechen. Wer brav ist, hat allerdings nichts zu befürchten.
Klausen:
Damals in den langen, dunklen Winternächten wurde die Furcht der Menschen vor bösen Geistern oft übermächtig. Dann kleideten sich mutige junge Burschen in Fell- und Ledergewänder, setzten sich Tierköpfe oder Kappen mit Hirschgeweihen oder Ochsenhörnchen auf den Kopf und zogen johlend mit Schellen- und Kettengerassel durch die engen Gassen, um die bösen Nachtgeister, die Druden und Schatten aus ihrem Dorf zu vertreiben. Wehe dem, der diesen wilden Horden begegnete.
Bärbele:
Die Bärbele im Allgäu sind ledige Föhla (Mädchen). Das Bärbeletreiben finden jährlich am 4. Dezember statt, dem Namenstag der heiligen Barbara. Sie tragen alte Gewänder und Gesichtsmasken, gefertigt aus Naturmaterialien, mit Schellen und Glocken besetzte Gürtel und sind mit Besen aus Birkenreisig bewaffnet. Symbolisch fegen sie Straßen, Höfe und Türen frei von allem Schmutzigen und Unanständigen.
Für unsere Gäste:
Dieser Brauch findet bei uns in Oberstdorf noch sehr ursprünglich statt und die Klausen nehmen keine Rücksicht auf eventuelle Empfindlichkeiten. Ich rate deshalb unerfahrenen Gästen, sich das Klausentreiben von einem sicheren Platz aus zu betrachten. Sie können aber auch nac h Sonthofen fahren, denn dort werden die Klausen in einer Art Käfig gehalten.